Fortbildungen
Fortbildungsangebot 2023
Im Mittelpunkt der Fortbildungen steht der Erwerb arbeitsweltlicher Erfahrungen von Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache in Praktika, Arbeitserprobungen und ähnlichem.
Was ist dabei besonders? Wie kann dieses Besondere durch die Akteur*innen der
Beruflichen Orientierung und Pädagog*innen im Interesse der Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache und der Unternehmen konstruktiv aufgenommen werden?

Ziele unserer Fortbildungen ist:
- zu zeigen, wie man Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache zu ersten richtigen arbeitsweltlichen Erfahrungen verhilft.
- zu reflektieren, welche besonderen Anforderungen Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache im Kontext des Sammelns arbeitsweltlicher Erfahrungen gegenüberstehen.
- zu zeigen, wie arbeitsweltliche Erfahrungen zum interkulturell sensiblen Experimentierraum für innere Lebensentwürfe und berufliche Selbsterprobung für Jugendliche nichtdeutscher Herkunftssprache ausgestaltet werden können.
- den Akteur*innen der Beruflichen Orientierung und Pädagog*innen Werkzeuge an die Hand zu geben, diese arbeitsweltlichen Erfahrungen interkulturell sensibel zu begleiten.
Zielgruppe unserer Fortbildungen sind Pädagog*innen an Thüringer Schulen, wie auch Akteur*innen der Beruflichen Orientierung in Thüringen.
Die Fortbildungen können sowohl online, wie auch in Präsenz stattfinden. Möglich ist auch, dass Sie punktuell Themen auswählen und ein konkretes Zeitbudget definieren. So kann ein Fortbildungsmodul entstehen, das auch in eine Dienstberatung integrierbar ist.
Wir sind flexibel hinsichtlich der zeitlichen und inhaltlichen Gestaltung unserer Fortbildungsmodule.
Die nun folgenden Fortbildungsmodule bauen aufeinander auf. Sie können auch einzeln gebucht werden.
Modul 1: Interkulturelle Aspekte in den arbeitsweltlichen Erfahrungen
1. Blickpunkt auf die Jugendlichen nichtdeutscher Herkunftssprache:
- Mehrfachbelastung im Migrationsprozess
- Identitätsbildung im Spannungsverhältnis von Adoleszenz und kulturell kognitiver Überlastung
- Kritische Reflexion der defizitären Selbstwahrnehmung junger Geflüchteter
2. Ressourcenorientiert arbeiten mit Jugendlichen nichtdeutscher Herkunftssprache: Konkretes Vorgehen mit Tools und Techniken
3. Interkulturelle Aspekte in den arbeitsweltlichen Erfahrungen
Dauer: 180 Minuten
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Modul 2: Sprachliche Aspekte in den arbeitsweltlichen Erfahrungen
Meist wird der Faktor Sprache unterschätzt. Hinsichtlich des Gelingens erster arbeitsweltlicher Erfahrungen spielt er eine eminente Rolle.
Ziel dieses Modules besteht darin, die Rolle der Sprache im Kontext arbeitsweltlicher Erfahrungen einschätzen zu lernen und vor allem entsprechende Instrumente zu erproben, die helfen, sprachlich angemessen zu agieren und damit sprachliche Missverständnisse zu reduzieren.
Weiter geht es in diesem Modul darum, metareflexive sprachliche Strategien kennenzulernen:
- Sprache als Gelingensfaktor
Folgen sprachlicher Asymmetrie in arbeitsweltlichen Konstellationen bezüglich der Zusammenarbeit mit Jugendlichen nichtdeutscher Herkunftssprache - Toolset „Leichte Sprache“
Kennenlernen und einüben kommunikativer Hilfsmittel zum Umgang mit fremdsprachlichen Herausforderungen
Dauer: 180 Minuten
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Modul 3: Didaktische Umsetzung in Schule und Unternehmen
Dieses Modul ist konkret und praxisorientiert. Hier werden erstens Erfahrungen der Teilnehmenden ausgetauscht und darauf aufbauend zweitens pädagogische und
sprachliche Instrumente demonstriert und eingeübt, die im fragilen Kontext „Interkultur/Berufliche Orientierung/Arbeitsweltliche Erfahrung“ hilfreich sind.
- Biographiearbeit: Den prägenden Prozess des Kennenlernens positiv gestalten bei gleichzeitigem Ausleuchten des kulturellen Erfahrungshintergrundes der Jugendlichen nichtdeutscher Herkunftssprache.
- Kontextreflexion: Eltern, Verwandte und Peergroups als Gelingensfaktoren in den beruflichen Findungsprozess integrieren: Erstes Herangehen mit Arbeitsblättern, Beispielen und Strategien.
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Modul 4: Reflexion arbeitsweltlicher Erfahrungen mittels Lernvideos
Dieses Modul ist prädestiniert für Online-Veranstaltungen. Es ist auch prädestiniert für den didaktisch gelungenen Einstieg in den Unterricht, weil dieses Vorgehen eher spielerisch angelegt ist.
Mittels kleiner 3D-Animationen werden Herausforderungen im arbeitsweltlichen Orientierungsprozess für Jugendliche nichtdeutscher Herkunftssprache demonstriert.
Daraus wiederum ergeben sich Anknüpfungsmöglichkeiten für den Dialog mit den Jugendlichen nichtdeutscher Herkunftssprache.
- Demonstration der ISBO-Lernszenarien
- Tipps zur Integration in Unterricht oder im Unternehmen
- Verweis auf die zugehörigen Arbeitsblätter und Materialien für Selbststudium und Unterricht
- Üben eines exemplarischen Einstieges in den Dialog (Unterricht oder Praktikum) anhand einer Animation
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Ihr Kontakt zum ISBO-Team

Dipl.rer.pol. Holger Hess leitet das Projekt ISBO-Training. Er hat Internationale Beziehungen in Moskau und Potsdam studiert und seitdem eine Vielzahl von nationalen und internationalen Projekten der Erwachsenenbildung in leitender Stellung konzipiert und realisiert. Holger Hess ist Mediator(FH) und arbeitet seit 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie Projektleiter zu Themen der Beruflichen Orientierung und Interkultur.

Marcel Wessel (M.Sc.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und ist für die Entwicklung der digitalen Lernkurse zuständig.
Er hat an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc) studiert und arbeitete nach dem Studium als Entwickler im Bereich der digitalen Erwachsenenbildung. Er absolvierte sein weiterführendes Studium an der Hochschule Osnabrück in der Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen (M.Sc).
Während dieser Zeit war er in einer Unternehmensberatung tätig. Hier betreute er Lernplattformen und entwickelte digitale Lernszenarien. Herr Wessel ist seit 3 Jahren im Projekt ISBO-Training (ehemals BOMkids) tätig.

Dr. Manfred Niedermeyer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und für die Themen Interkultur und Diversität zuständig.
Er hat an der Friedrich-Schiller-Universität Jena am Fachbereich für „Interkulturelle Wirtschaftskommunikation“ bei Prof. Dr. Jürgen Bolten zur Didaktik interkultureller Trainings promoviert.
In der Zusammenarbeit mit Schulen kann Dr. Manfred Niedermeyer langjährige Erfahrungen aufweisen. Erste Lehrer*innenfortbildungen führte er im Jahr 2005 in Thüringen über das ThILLM durch. Beginnend mit dem Jahr 2016 realisierte er im Vorprojekt „BOMkids“ interkulturelle Trainings und Fortbildungsveranstaltungen für Akteur*innen der Beruflichen Orientierung in Thüringen.